Die wahre Geschichte, warum Atlanta seit 1974 keinen weißen Bürgermeister mehr hatte

Nach der Ermordung des aus Atlanta stammenden Dr. Martin Luther King Jr. im Jahr 1968 erlitt die Stadt einen moralischen Schlag. Doch ein neuer Junge versprach den Schwarzen Hoffnung und den einfachen Leuten Veränderung, was den Beginn einer historischen politischen Kampagne markierte. 1973 wurde Maynard Holbrook Jackson Jr. zum Gouverneur gewählt. der erste schwarze Bürgermeister von Atlanta mit 60 Prozent der Stimmen. Mit nur 35 Jahren verdrängte Jackson den Amtsinhaber Sam Massell und änderte den Lauf der Geschichte.

Jacksons erste Amtszeit verbrachte er hauptsächlich damit, die Stadt nach den großen Rassenunruhen der 50er und 60er Jahre wieder zu organisieren. Doch obwohl er sein Versprechen einlöste, schwarzen Familien in der Stadt zu helfen, sah sich der Absolvent des Morehouse College scharfer Kritik seitens der weißen Atlantaner ausgesetzt, die meinten, er gehe zu weit, zu schnell und sei zu schwarz.

Obwohl Bürgermeister Jackson in der Öffentlichkeit weitgehend beliebt war, befleckte eine Reihe grausamer Kindermorde sein Vermächtnis für immer, da viele Familien der jungen schwarzen Opfer sagten, er habe nicht genug getan. Darüber hinaus stieg die Kriminalität in der Stadt zwischen 1978 und 1979 um 69 Prozent, so die Standard Metropolitan Statistical Area des Census Bureau, und wie üblich war der Bürgermeister schuld.

Gegen Ende seiner zweiten Amtszeit im Jahr 1982 beschloss Atlantas erster schwarzer Bürgermeister, den Kurs zu ändern und ein geschäftliches Unterfangen zu starten. Und in der Zwischenzeit trat ein anderer schwarzer Demokrat ins Rampenlicht und eroberte die Herzen der Menschen.

Da Jackson ausschied, sah Andrew „Andre“ Young, ein Pastor und ehemaliger Anführer der Bürgerrechtsbewegung, seine Chance, auf der politischen Bühne Georgias Fuß zu fassen. 1972 wurde der Absolvent der Howard University der erste Afroamerikaner, der seit der Reconstruction in den Kongress Georgias gewählt wurde. Sein Erfolg im Kongress veranlasste den damaligen Präsidenten Jimmy Carter, ihn 1977 zum Botschafter bei den Vereinten Nationen zu ernennen.

MLKs Witwe, Coretta Scott King, drängte Young, seinen Namen bei den Bürgermeisterwahlen aufzustellen. Young gewann 1981 mit 55 Prozent der Stimmen und war damit ihn zum zweiten schwarzen Bürgermeister der Stadt jemals gesehen hat. Und am Ende von seiner zweiten Amtszeit ermutigte Bürgermeister Jackson Young, als sein Nachfolger zu kandidieren, „weil es sehr wichtig war, dass wir die Fortschritte nicht zurücknehmen dürfen, “sagte Young dem AJC, “und die Fortschritte die er gemacht hatten, waren umstritten.“

Young trat in die Fußstapfen seines Vorgängers und machte sich als Bürgermeister daran, schwarzen Familien zu helfen und Unternehmen nach Atlanta zurückzuholen. Während seiner Amtszeit nutzte Young seine internationalen Verbindungen, um globale Unternehmen in seine Stadt zurückzuholen. Schließlich Young kandidierte für das Gouverneursamt und verlor.

Wir hätten wissen müssen, dass Jackson nicht allzu lange wegbleiben konnte... 1990 gewann der erste schwarze Bürgermeister der Stadt sein Amt zurück, gerade noch rechtzeitig, um mit den Vorbereitungen für die Die Olympischen Spiele 1996 kommen nach Atlanta. In Jacksons dritter Amtszeit ging es darum, die Stadt auf den erwarteten Wirtschafts- und Bevölkerungsboom vorzubereiten. Eine seiner größten Errungenschaften war die Fertigstellung des Freedom Parkway.

Nach der Herrschaft von Jackson unterstützte er William „Bill“ Campbell als Bürgermeister. Campbell war der dritte schwarze Bürgermeister der Stadt in Folge und zu seinen Verdiensten für die Stadt gehörten der Wiederaufbau des öffentlichen Wohnungsbausystems und die Modernisierung der Justiz-, Bau- und Wasserverwaltung. Auch die Gewaltkriminalität ging während seiner Amtszeit deutlich zurück. an den Journalisten Douglas A. Blackmon, Campbell war ein „schwarzer Politiker aus der Post-Bürgerrechtsbewegung, der den wirtschaftlichen Wiederaufstieg von Atlanta nutzen würde, eine Brücke zu weißen Wählern bauen und US-Senator oder Gouverneur von Georgia werden würde.“

In der Mitte von Campbells Amtszeit sah er sich wegen seines Umgangs mit Atlantas berüchtigten „Freaknik“-Partys einer genauen Prüfung ausgesetzt und es kam zu einem noch größeren Skandal, der zu seiner Anklage führte. 2006 wurde der ehemalige Bürgermeister wegen Steuerhinterziehung zwischen 1997 und 1999 verurteilt. Er wurde zu 30 Monaten verurteilt im Bundesgefängnis, wurde jedoch vom Vorwurf der Korruption freigesprochen.

Im Jahr 2002 war Atlanta bereit, eine weitere Seite in den Geschichtsbüchern aufzuschlagen. Shirley Franklin wurde mit 50 Prozent gewählt der Stimmen, womit sie nicht nur die erste schwarze Frau ist, die dieses Amt bekleidet , sondern die erste gewählte Frau in der Geschichte von Atlanta ist... überhaupt!

Im Jahr 2005 Das Time Magazine nannte Franklin eine der fünf besten Bürgermeister der großstädtischen Amerikaner. Später im Oktober dieses Jahres wurde sie in die US-Nachrichten und Weltbericht Ausgabe „Beste Führungskräfte 2005“. Die Absolventin der Howard University reparierte insbesondere Atlantas Abwassersystem und wurde 2005 mit satten 90 Prozent der Stimmen wiedergewählt. „Ich habe eine Theorie zum Thema Vermächtnis, und zwar: Wenn man darüber reden muss, hat man kein großes Vermächtnis“, sagte sie dem AJC.

Am Ende von Franklins zweiter Amtszeit fragten sich die Einwohner von Atlanta, wer genau in ihre großen Fußstapfen treten könnte. Kasim Reed übernahm die Aufgabe – er war Franklins Wahlkampfmanager im Jahr 2001 – und konnte bald die Leute für sich gewinnen. 2008 trat der Absolvent der Howard University aus dem Senat von Georgia zurück, um für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren, gewann jedoch nur mit wenigen hundert Stimmen Vorsprung.

Kurz nach ihrer Wiederwahl im Jahr 2013 wurde die Stadt von einem weiteren Korruptionsskandal heimgesucht. Diesmal stand Reed im Mittelpunkt, nachdem er wichtige Mitarbeiter entlassen hatte. Während einer Pressekonferenz beharrte Reed darauf, „ich habe noch nie Bestechungsgelder angenommen“ und gewährte Reportern Zugang zu über 400 Kartons voller Dokumente, die von den Bundesermittlern verlangt wurden. Gegen Reed wurde nie Anklage erhoben, aber der Gedanke an seine Verbindung zur Bestechung geistert noch immer durch sein Leben.

Wir alle kennen ihren Namen: Keisha Lance Bottoms. 2017 belebte sie die Politik Atlantas neu, als sie zur Bürgermeisterin gewählt wurde. Auf dem Höhepunkt der ersten Amtszeit von Präsident Donald Trump erklärte Bottoms Atlanta zu einer „einladenden Stadt“ für Flüchtlinge, die im Visier des Präsidenten seien. „Unsere Stadt unterstützt ICE nicht. Wir haben keine Beziehung zum US Marshal[s] Service“, sagte sie. „Wir haben unser Internierungslager für ICE-Häftlinge geschlossen und nehmen keine Leute fest, die gegen die Einwanderungsbestimmungen verstoßen haben.“

Ein Großteil der Amtszeit von Bürgermeisterin Bottoms war überschattet von den BLM-Protesten 2020, einer globalen Pandemie und ständigen Angriffen des Präsidenten und seiner Anhänger. Am Ende ihrer Amtszeit richtete die FAMU-Absolventin ihr Augenmerk auf das Weiße Haus. Sie zog sich aus dem Wiederwahlzyklus zurück und rückte stattdessen näher an Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris heran.

Im Jahr 2022 ernannte Biden Bottoms zum Direktor des Office of Public Liaison, laut Fox News. Und 2023 wechselte sie in den Exportrat des Präsidenten. Erst letzten Monat wurde sie von Präsident Trump gefeuert, und nun besagen Gerüchte, dass sie zurückkommen und sich für die Wiederwahl als Bürgermeisterin oder als Präsidentin kandidieren könnte. sogar den Gouverneursposten übernehmen.

Als Bottoms erneut aus dem Rennen ausstieg, versuchten die Demokraten verzweifelt, einen neuen Kandidaten zu finden. Sie entschieden sich für Andre Dickens, der 2022 das Amt gewann. Da die Stadt „Cop City“ bauen will, sind die Kritiken über Dickens fast drei Jahre nach seinem Amtsantritt gemischt. Dickens hat „Cop City“ offen unterstützt, so GBP, und viele Einwohner von Atlanta sind mit seiner Haltung unzufrieden. Dennoch ist dies nicht das Ende für den Absolventen der Georgia State University.

Atlanta ist weiterhin ein Leuchtturm schwarzer Exzellenz, Innovation und Dramatik. Atlanta verbindet die Traditionen der Kultur des Südens perfekt mit der modernen Gesellschaft und ist nicht nur die Heimat des verkehrsreichsten Flughafens der Welt, sondern auch einiger der größten politischen Köpfe der Welt.